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Wie steht es mit Schwangerschaft – vor oder nach einer Magen-Operation?

 Medizinische Begriffe erlärt Symbolbild

In der letzten Ausgabe von „saps.ch“ haben wir über die Zusammenhänge zwischen Übergewicht/Adipositas und Schwangerschaft informiert. Ein Thema wurde dabei ausgeklammert, eine Frage, die viele stark übergewichtige Frauen bei der Familienplanung beschäftigt: ist es besser, eine (geplante) Magen-Operation vor oder nach der Schwangerschaft durchführen zu lassen?

Die Antwort aufgrund zahlreicher Studien ist eindeutig: in aller Regel ist es für Mutter und Kind besser, sich VOR der Schwangerschaft operieren zu lassen. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Schwangerschaft nicht früher als 12 bis 18 Monate nach der Operation erfolgen sollte. Diese Zeit braucht der Körper, um sein definitives Gewicht zu erreichen und seinen Stoffwechsel der neuen Situation anzupassen. Wird eine Frau zu kurz nach der OP schwanger, befindet sie sich noch in der Phase des rapiden Gewichtsverlusts, was für die Entwicklung des Fötus gravierende Folgen hätte. Zudem muss während der Schwangerschaft peinlich genau auf die Supplementierung der Mineralien und Vitamine geachtet werden, was eine laufende Kontrolle und Begleitung durch Arzt/Ärztin und Ernährungsberatung nötig macht, um allfällige Risiken zu vermeiden.

Die erfolgte Gewichtsreduktion durch den bariatrischen Eingriff hat jedoch mehrere positive Auswirkungen. Zum einen wird die weibliche Fruchtbarkeit erhöht, sodann entstehen bessere genetische Voraussetzungen für den Säugling, indem die Chancen, dass das Kind selber auch wieder zu Übergewicht und zum metabolischen Syndrom veranlagt ist, deutlich geringer sind als bei einer adipösen Mutter. – Auf jeden Fall ist es ratsam, eine geplante Schwangerschaft mit der begleitenden medizinischen Fachperson zu besprechen.

(SAPS – aufgrund div. Quellen: ACOG Guidelines on Pregnancy after Bariatric Surgery; NBCI; The Obstetrician & Gynaecologist; e.a.)

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